Das Semester neigt sich dem Ende zu und meine To-Do-Liste wird doch immer noch länger. Heute habe ich mal wieder Stunden in der Bibliothek gesessen und trotzdem kaum etwas geschafft. Kennst du das auch? Ich gebe es zu: So langsam setzt Panik ein. Aus Panik wird Verzweiflung. Und als ich schon „Wie schaffe ich den Lernstoff eines ganzen Semesters in drei Tagen?“ gegoogled hatte (ja, ich google in ganzen Sätzen), bin ich auf „den“ Tipp gestoßen: Zeitmanagement. Naja, davon gibt es Methoden wie Sand am Meer und ich weiß nicht genau, wie mir Zeitmanagement mit meinem Klausurstoff helfen soll.
Eine Methode davon heißt „Pomodoro-Technik“. „Pomodoro“ ist italienisch und bedeutet „Tomate“. Tomaten mag ich, denke ich mir. Und irgendwie muss ich an Pizza denken, wenn ich das höre. Also gut, ich bin überzeugt und gebe der Methode einen Versuch! Wer weiß, vielleicht rettet sie mich aus dem Prüfungsstress?
Die Pomodoro-Technik basiert auf der Einteilung der Arbeitszeit in kleinere Abschnitte. Eine Einheit entspricht dabei üblicherweise 25 Minuten, danach folgt eine kurze Pause von fünf Minuten. Sind vier solcher Einheiten geschafft, gönnt man sich eine große Pause von etwa einer halben Stunde. Was hat das Ganze mit Tomaten zu tun? Naja, der Erfinder dieser Technik, Francesco Cirillo, hat zum Stoppen der Zeit seine Küchenuhr verwendet und die – du denkst es dir bestimmt schon – sah eben aus wie eine Tomate.
Entscheidend bei dieser Technik ist, während dieser 25 Minuten konzentriert und ungestört zu arbeiten. Im Klartext heißt das: Handy aus, Social Media schließen, Push-Nachrichten haben absolutes Verbot! Ja, das klingt hart. Aber die anschließenden fünf Minuten Pause kannst du dafür nutzen, dich auf dem Laufenden zu halten. Das Prinzip klingt eigentlich recht simpel – vielleicht zu simpel, um zu funktionieren?
Dienstag, 14:00 Uhr. Der Selbstversuch startet! Vor mir liegt die Politikwissenschaft. Ich habe sämtliche Unterlagen (analog wie digital) beisammen, es stellt sich nur die Frage: wo zum Teufel anfangen?! Der Timer läuft und ich beginne mir einen Überblick zu verschaffen. Je mehr ich realisiere, wie groß der Stoffumfang ist, desto lieber möchte ich mir ein YouTube-Video anschauen. Warum? Absolut keine Ahnung! Aber: Ablenkung ist während der Arbeitszeit verboten und ich tröste mich darüber hinweg, dass ich ja nur noch 20 Minuten bis zur Pause vor mir habe. Und dann passiert es: Ich fange einfach an!
14:25 Uhr. Ich bin stolz auf mich. Zwar habe ich noch nicht viel Stoff bearbeitet, aber ich fühle mich als hätte ich die größte Hürde – das Anfangen – gemeistert. Ich atme erleichtert auf, öffne YouTube und schaue mir genau fünf Minuten lang Videos an. Denn dann geht es weiter!
14.30 Uhr. Ich starte durch. Mein Ziel ist es, in den nächsten 25 Minuten ein Kapitel zu schaffen. Es liegt viel vor mir, also bin ich voll konzentriert und fokussiere mich auf das Wesentliche. Alle unnötigen Querverweise und Gedanken werden direkt überlesen.
14.55 Uhr. Ich kann es kaum glauben. Realistisch betrachtet, hatte ich nicht gedacht, dass ich das ganze Kapitel tatsächlich in 25 Minuten schaffen könnte. Aber ich bin durch! Es ist vielleicht nicht perfekt und es gibt kleine Wissenslücken, aber das Wichtigste ist zusammengefasst und gelernt. Ich schaue kurz auf Facebook, aber da gibt es eigentlich nichts Wichtiges. Schnell klicke ich das Fenster weg und hole mir lieber eine Tasse Kaffee.
15.00 Uhr. Weiter geht’s! Ich bin nun voller Motivation und Tatendrang. Ich halte mich gar nicht lange mit Unwichtigem auf und mache mich direkt an die Kernaussagen. Langsam fange ich an, eine Art Strategie zu entwickeln, mit der ich schnell und effizient das Thema durcharbeiten kann.
15.25 Uhr. Ich glaube ich habe in der letzten Stunde mehr geschafft als am ganzen gestrigen Tag. Es macht mir fast ein wenig Spaß ein To-Do nach dem Nächsten abzuhaken. Trotzdem lässt meine Konzentration ein wenig nach. Ich strecke mich auf meinem Schreibtischstuhl und nehme nochmal alle Kraft zusammen für die letzte 25-Minuten-Einheit.
15.30 Uhr. Jetzt habe ich schon Routine im Vorgehen und das Ende ist absehbar! Die Aussicht auf eine lange Pause hält meine Motivation halbwegs aufrecht. Endspurtfeeling.
15.55 Uhr. Wahnsinn. Ich schaue, ein wenig verblüfft, über mein Tageswerk (oder eher 2-Stunden-Werk). Ich bin mehr als zufrieden, aber auch erschöpft. Dennoch habe ich dadurch, dass ich produktiv und effizient gearbeitet habe, in kurzer Zeit das geschafft, wofür ich sonst den ganzen Nachmittag gebraucht hätte!
Durch die kurzen Zeitintervalle ist es viel einfacher sich dazu zu überwinden, überhaupt anzufangen und Ablenkungen bis zur Pause aufzuschieben. Das Ende (der Einheit oder der ganzen Session) ist immer absehbar. Außerdem habe ich bemerkt, dass ich deutlich effizienter arbeite, weil ich innerhalb einer Einheit auch einen Sinnabschnitt ganz schaffen wollte. Allerdings bin ich nach zwei Stunden auch ein wenig erschöpft. Nach nur einer halben Stunde Pause wieder von vorne anzufangen, kann ich mir gerade nicht vorstellen. Lernen ist nun mal kognitive Höchstleistung und ich finde, man kann diese Methode auch seinen Bedürfnissen anpassen und die große Pause etwas verlängern. Alles in allem habe ich durch den ständig präsenten Timer immer ein Auge auf die Zeit. So versumpfe ich nicht stundenlang in einem Thema und habe nicht das Gefühl, dass der Tag an mir vorbeizieht. Allerdings würde ich nicht nochmal den Timer meines Smartphones verwenden. Bei jeder WhatsApp sehe ich aus dem Augenwinkel die Push-Nachricht. Selbst wenn ich versuche, darauf nicht zu reagieren, lenkt es trotzdem kurz meine Aufmerksam auf das Handy. Im Internet gibt es daher spezielle Pomodoro-Timer, bei denen die Zeitintervalle bereits vorprogrammiert sind.
Im kostenlosen Online-Lerntool von charly.education hast du ein integriertes Zeitmanagement-Tool, welches nach der Pomodoro-Technik entwickelt wurde. So brauchst du nicht ständig die Uhrzeit zu checken und kannst dich voll und ganz auf's Lernen konzentrieren. Probiere es doch gern einmal aus! ;)
Würde ich die Pomodoro-Technik weiterempfehlen? Absolut! Sie auszuprobieren, ist es auf jeden Fall wert. Die Methode erfordert keine großen Umstellungen und kein Expertenwissen über Zeitmanagement. Ein Blick auf die Uhr könnte schon reichen, dein Lernen zu revolutionieren.
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